Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zwei Monate im neuen Alltag!
Viele Auszubildende sind seit August dabei – zwei Monate voller neuer Eindrücke. Die ersten Fragen gleichen sich jedes Jahr: Wo lege ich dieses Dokument ab? Wie formuliere ich das Schreiben richtig? Habe ich das überhaupt verstanden? Genau das erlebt auch jede neue Fachkraft, wenn sie in eine Kanzlei kommt. Genau genommen haben wir das alle bereits durchlebt. Aber wie war das denn damals?
Früher stand man am Faxgerät, wartete auf das Protokoll und fragte sich, ob es wirklich durchgegangen ist. Heute sitzt man am Rechner, schickt etwas über das beA – und prüft nervös die Eingangsbestätigung. Die Technik hat sich verändert, das Gefühl bleibt bei vielen von uns dasselbe.
Auch die Sprache und Abläufe sind für Neue immer eine Fremdsprache. Was den erfahrenen Kolleg:innen selbstverständlich erscheint, muss man sich Satz für Satz und Schritt für Schritt aneignen. Oftmals arbeitet man, ohne es zu verstehen, während später das Verständnis für alles kommt.
Aber wissen das auch die Kollegen noch, die damals ähnliches durchgemacht haben? Diese Orientierungszeit im Kanzleiberuf kann niemand überspringen, ganz gleich, in welcher Zeit wir leben und welche Erwartungshaltung es gibt.
Wer neu anfängt, kennt das Gefühl: Unsicherheit gehört einfach dazu, egal, ob früher oder heute. Technik und Abläufe ändern sich, aber die Herausforderung bleibt dieselbe: sich Schritt für Schritt in neue Aufgaben hineinzufinden. Gerade am Anfang sind viele Fragen offen und alles wirkt fremd. Doch niemand kommt drum herum, genau diese Phase zu durchleben.
Ob 1990 oder 2025: Neu anfangen heißt unsicher sein – und dabei jeden Tag ein Stück mehr dazuzulernen. Darin gleichen sich alle, ob Auszubildende oder Fachkraft.
Mit der Zeit merkt man, dass alle mal so angefangen haben. Wer Fragen stellt und auch Geduld von Kolleg:innen erfährt, hat auch Geduld mit sich, kann nicht nur die Abläufe besser verstehen, sondern findet auch Anschluss im Team und gewinnt Selbstvertrauen. Aus Unsicherheit wird Routine – und gemeinsam kommt man voran, Tag für Tag.
Euer Bundesvorstand