Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bereits in einem Editorial in 2024 hatten wir festgestellt, dass KI nicht unser Feind sein muss. Stellt Euch das Jahr 2030 vor: Eine Welt, in der Stempel nur noch in Museen bestaunt werden und die gute alte Papierakte endgültig ins Kanzleialbtraum-Archiv gewandert ist. Zukunftsmusik? Vielleicht. Doch die Digitalisierung macht auch vor unserem Berufsbild nicht Halt. Wie sieht der Alltag einer Rechtsanwaltsfachangestellten in zehn Jahren aus? Ein Zukunftsszenario zwischen Realität und Augenzwinkern. Während heute noch viele Akten liebevoll per Hand geführt und abgestempelt werden – trotz beA -, übernimmt in Zukunft wahrscheinlich eine KI das Dokumentenmanagement. Die ersten Züge kann man schon heute erkennen. Die KI scannt, sortiert und ordnet Schriftsätze mit einer Geschwindigkeit, die uns den Kaffee aus der Tasse kippen lässt. Vielleicht chattet sie sogar mit Mandanten, nimmt Anfragen entgegen oder erstellt standardisierte Schreiben per Knopfdruck.
Doch eines bleibt sicher: Empathie und Fingerspitzengefühl lassen sich nicht so einfach digitalisieren – hier sind und bleiben wir unverzichtbar! 2030 könnten wir endlich in einer Kanzleiwelt angekommen sein, in der keine Drucker mehr röhren und sich keine Aktenberge auf den Schreibtischen türmen. Ob Tablet, Sprachsteuerung oder automatisierte Schriftsätze – moderne Kanzleien arbeiten vollständig digital. Der Gang ins Archiv? Geschichte! Stattdessen wird mit wenigen Klicks alles gefunden, was gebraucht wird. Klingt utopisch? Vielleicht – doch die Weichen sind längst gestellt. Homeoffice war einst die Ausnahme, 2030 gehört es zur Normalität. Die Kanzlei ist nicht mehr nur ein Ort mit vier Wänden, sondern ein digitaler Arbeitsplatz, den wir von überall betreten können. Flexible Arbeitszeiten, weniger starre Hierarchien und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben – die Arbeitswelt wird sich weiter anpassen müssen, um attraktiv zu bleiben. Mit der Digitalisierung verändert sich auch unser Aufgabenfeld. Weniger Tipparbeit, mehr Koordination, Organisation und Kommunikation. Wir werden nicht nur Akten verwalten, sondern Prozesse optimieren, digitale Kanzleiabläufe gestalten und vielleicht sogar kleine IT-Profis werden.
Der Beruf der ReNo bleibt, aber er entwickelt sich weiter – mit uns an der Spitze der Veränderung! Brauchen wir 2030 noch Stempel? Wahrscheinlich nicht. Werden wir von Robotern ersetzt? Ganz sicher nicht. Die Digitalisierung wird uns Arbeit abnehmen, aber nicht unsere Kompetenz. Der Beruf der ReNos bleibt – moderner, digitaler und vielleicht sogar entspannter. Vorausgesetzt, wir gehen mit offenen Augen und neugierigen Köpfen in die Zukunft!
Viele Grüße
Euer Bundesverband