Liebe Kolleg:innen, liebe Mitglieder,
heute möchten wir auf ein Thema aufmerksam machen, was leider in den letzten Jahren immer mehr Menschen betrifft – Burnout – In mehreren Teilen möchten wir uns damit auseinandersetzen, wie es dazu kommen und mit welchen Maßnahmen man es bekämpfen und wieder in den Griff bekommen kann.
Teil 1 – Burnout: Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung
Jeder hat schon mal vom Burnout gehört. Und gerade ist es auch aktuell in aller Munde, der Altkanzler Gerhard Schröder leidet ebenfalls darunter.
Vom Burnout-Syndrom (vom englischen to burn out = ausbrennen) spricht man, wenn man unter körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung leidet, welche verbunden ist mit einer reduzierten Leistungsfähigkeit. Dieses kann nicht nur durch berufliche, sondern auch private Überlastung entstehen. Es kommt nicht plötzlich über Nacht, sondern der Weg in den Burnout ist ein schleichender Prozess, den man oftmals nicht sofort in aller Ernsthaftigkeit erkennt. Das Burnout beginnt häufig damit, dass man eine übertriebene Begeisterung für eine Sache oder aber Person hat und es zu frustrierenden Erlebnissen, mangelndem Erfolg und Anerkennung hierbei kommt. Man leidet unter Desillusionierung, psychosomatischen Symptomen und Depressivität. Nicht selten sind diese Personen aggressiv und haben oftmals eine erhöhte Suchtgefahr.
Man darf die psychischen Folgen auf keinen Fall unterschätzen und muss diese möglichst zeitnah behandeln. Hierfür muss man auf jeden Fall den Umständen, welche zum Burnout (Ausgebranntsein) geführt haben, auf den Grund gehen und diese aufarbeiten.
Doch wie kann man einen Burnout erkennen und welche Symptome oder Beschwerden gibt es?
Schlafstörungen, andauernde Müdigkeit, Energiemangel, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, verringerte Initiative und Fantasie.
Oftmals gehen diese Beschwerden auch mit körperlichen Beschwerden einher, bei denen ein Arzt keine organischen Ursachen feststellen kann. Hierzu einige Beispiele:
Magen-Darm- oder Atembeschwerden, Tinnitus, erhöhter Blutdruck, Schwindel und eine vermehrte Anfälligkeit für Infektionserkrankungen sind nur einige Symptome, die in diesem Kontext auftreten können. Etliche Menschen mit Burnout kommen sich gleichgültig und desillusioniert vor, gleichzeitig fühlen sie sich schwach und neigen häufiger zum Weinen. Auch das Zurückziehen und auf Distanzgehen ist ein Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung sein kann. Durch den Rückzug und dem Verlust ihres Einfühlungsvermögens kann es zu wiederum zu Partnerschafts- und Familienproblemen kommen.
Deutlich zu spüren sind auch die Folgen der Dauerbelastung auf der emotionalen Ebene. Burnout-Patienten leiden auch sehr häufig an einer ständigen Ruhelosigkeit, völliger Gleichgültigkeit oder an übertriebenem Zynismus und Bitterkeit.
Die Warnsignale werden meist nicht ernst genommen, da entweder die Symptome nicht wahrgenommen werden oder aber die Betroffenen die jeweiligen Beschwerden nicht wahrhaben wollen. Manchmal werden die Signale auch nicht als solche erkannt oder aber die Betroffenen wollen sich ihre Probleme nicht eingestehen und Hilfe annehmen.
Mögliche Warnsignale:
Gefühl der Unentbehrlichkeit; Gefühl, nie ausreichend Zeit zu haben; nicht „Nein“ sagen können; Konzentrationsstörungen; Schwierigkeiten, komplexe Aufgaben durchzuführen; Unzufriedenheit mit der eigenen Leistungsfähigkeit; geringer werdende Freundlichkeit; Gefühl mangelnder Anerkennung und Wertschätzung; Humorlosigkeit; Selbstmitleid; vermehrtes Misstrauen; Rückzug aus privaten Kontakten; Partnerschafts- und Eheprobleme; vermehrter Alkoholkonsum/Tablettenkonsum; vermehrt Konflikte mit Kollegen, Vorgesetzten oder Schülern; Veränderung des Essverhaltens.
Welche Ursachen gibt es?
Hierbei handelt es sich um ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, wobei vor allem die Einstellung zur Arbeit und zur eigenen Leistung ausschlaggebend ist. Typischerweise zeigen sich diese auch durch ein hohes an Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung. Die meisten Betroffenen achten allerdings wenig bis gar nicht auf ihre eigenen psychischen und körperlichen Grenzen. Sie sind extrem harmoniebedürftig und wollen es allen recht machen. Seien es Kinder, Haushalt, Job, ehrenamtliches Engagement oder alles zusammen. Um diese beiden Bedürfnisse zu befriedigen, engagiert man sich auch über ein gesundes Maß hinaus. Aber – wer immer und überall 150 % geben will, befindet sich auf dem besten Wege in einen Burnout zu kommen.
… in der nächsten Ausgabe erfahrt ihr mehr hierzu und vor allem – wie kann man eine solche Krise bewältigen? Seid gespannt…